Am Sonntag den 11.11.2012 fand im Stiftskeller
Beutelsbach
Dass
ein Chor über zwei Jahrzehnte die gleiche musikalische Leitung hat, das ist in
der Gesangvereinslandschaft eher selten. Umso bemerkenswerter war der Anlass,
den der „Gesangverein Liederkranz Beutelsbach 1843 e.V.“ am Sonntag im
Beutelsbacher Stiftskeller feierte: Dirigentin Petra Jänsch leitet den
gemischten Chor seit nunmehr 20 Jahren. Damals, so erzählte der Vorsitzende
Rüdiger Kinzler, stand der Verein kurz vor dem 150-jährigen Jubiläum. So war es
die erste, große Aufgabe der jungen Dirigentin, dieses Fest musikalisch
auszurichten.
Natürlich
stand der gemischte Chor im Mittelpunkt der „Musikalischen Reise durch die Zeit“
im bis auf den letzten Platz besetzten Stiftskeller. In zwei Programmblöcken gab
der Chor Einblicke in seine Probenarbeit der letzten Jahre. Petra Jänsch hat
ihre Sängerinnen und Sänger schwerpunktmäßig mit der Welt von Schlagern,
Evergreens und Musicals vertraut gemacht. Dass die „leichte Muse“ gar nicht
einfach ist, sondern Konzentration und Flexibilität verlangt, diesem Anspruch
stellte sich der Chor überzeugend mit Titeln wie „Wenn ich einmal reich wär“,
„Ganz Paris träumt von der Liebe“, „When I get older“ oder „Aber bitte mit
Sahne“. Das traditionelle Repertoire, über das der Chor ebenso verfügt, hat
dennoch so mancher Zuhörer oder auch Chorsänger vermisst. Es hätte den
„Querschnitt“ vervollständigt.
Zu Ehren von
Petra Jänsch trat eine weitere Gruppe auf: das Frauenquartett „Rózsák“ – zu
deutsch „Rosen“. Zu der Jubilarin, die hier als Akkordeonspielerin mitwirkt,
gesellten sich Kontrabass, Gitarre und Geige. „Rózsák“ hat sich der
traditionellen Musik Osteuropas verschrieben und begeisterte das Publikum mit
hinreißenden Tänzen und Liedern, die einmal durch schwermütige, träumerische
Klänge anrühren, dann wieder durch atemberaubende Tempi faszinieren.
Nicht nur
eine treue Dirigentin macht den Reichtum dieses Vereins aus, sondern auch zwei
weitere musikalische Aushängeschilder. Der Männerchor „d’Rebläus“ bereicherte
das Programm mit Werken von Franz Schubert. Durch reine, zarte Pianoklänge zogen
die 16 Männer die Zuhörer mühelos in ihren Bann: “Oh, wie schön ist deine
Welt...“. Mit „Das Dörfchen“ und „Nachtgesang im Walde“ hat Dirigent Winfried
Gutemann seinen Chor an herausragende Werke der romantischen Chorliteratur
herangeführt, jeweils begleitet durch Klavier bzw. Hornquartett.
Der
20-köpfige Popchor „Überschall“, geleitet von Stefanie Esslinger, steuerte eine
weitere Facette bei mit Spirituals wie „Let my light shine bright“ oder „Swing
low, sweet chariot“, gut intoniert, mit freundlicher Ausstrahlung. Ein „Irischer
Segenswunsch“ schließlich galt natürlich allen Anwesenden, besonders aber Petra
Jänsch. Viele Dankesworte schlossen sich an und der Wunsch nach weiteren 20
Jahren gemeinsamer Chorarbeit.
Brigitte Gutemann
ein Konzert mit den drei Chören des
Liederkranz Beutelsbach
und dem Quartett "Rózsák" statt.
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